Schwingtrieb
Der traditionelle Chronographen-Mechanismus, auch als Schaltrad- oder Säulenrad-Chronograph benannt (siehe Abbildung), verkörpert eine harmonische Mischung aus Anmut und technischer Raffinesse. Zahlreiche Komponenten greifen nahtlos ineinander, um die präzise Kurzzeitmessung zu ermöglichen.
Die Integration des Schwingtriebmechanismus in Verbindung mit einem Schaltnocken-System zur Steuerung der Chronographen-Funktionen, umgesetzt wie im Eta/Valjoux 7750 bedeutet eine signifikante Vereinfachung des Chronographen-Mechanismus. Konkret werden zwei Kupplungskomponenten vereinfacht:
- Der Kupplungshebel sowie der Start-/Stopphebel (die Chronographen-Kadratur)
- Das gesamte Kupplungs- und Kraft-Übertragungssystem an sich.
Ein in einem schwenkbaren kloben gelagertes und spezialverzahntes Rad wird durch einen simplen schwenkbaren Hebel (Kupplungshebel) ersetzt. Werkseitig ersetzt das Schwingtrieb das auf den verlängerten Zapfen des Sekundenrades aufgepresste feinst-verzahnte Übertragungsrad.
Zusammenfassung
Der im Eta/Valjoux 7750 stark vereinfachte Chronographen-Mechanismus ist Verschleißunanfälliger und Funktionsstabiler als die in der Tradition der Schaltrad-Chronographen konzipierten Konstruktionen. Darüber hinaus führen diese Maßnahmen zu einer Senkung der Produktionskosten des gesamten Chronographen-Mechanismus. Durch diese Vereinfachung der konstruktiven Komplexität des Chronographen-Mechanismus können Uhren zu einem attraktivem Preis- Leistungsverhältnis produziert und auf den Markt gebracht werden. Somit ist das Eta/Valjoux 7750 eines der Zugpferde der Schweizer Uhrenindustrie. Die Abbildung unten verdeutlicht diesen konstruktiven Paradigmenwechsel.
Schaltrad-Chronograph vs. Schaltnocken-Konstruktion des Eta/Valjoux 7750
Das Schwingtrieb
as Schwingtrieb ist ein langes doppelverzahntes Trieb (siehe Abbildung). Es schafft die Verbindung zwischen dem Räderwerk und dem Chronographen-Mechanismus. Durch dieses Bindeglied gelangt die in der Zugfeder gespeicherte Kraft über das Räderwerk in den Chronographen
Der Schwingtriebmechanismus Funktionsweise
1. Grundposition und Lagerung des Schwingtriebs
- In der Grundposition befindet sich das Schwingtrieb auf der Räderwerkebene ständig mit dem Sekundenrad im Eingriff.
- Die diametrale Lagerung des Schwingtriebs erfolgt in der Chronographen-Brücke im Kupplungshebel selbst.
- Ist der Chronograph gestoppt und genullt befindet sich das Schwingtrieb in der Grundposition und läuft eingriffsfrei mit dem Räderwerk
2. Betätigung und Funktionsweise
- Durch Betätigung des Start/Stoppdrückers schwingt die Triebseite, die im Kupplungshebel gelagert ist, durch eine Winkelbewegung des Kupplungshebels in Eingriff mit dem Chronozentrumrad.
- Dieser Vorgang löst die Messung der Sekunden durch den Sekundenzählzeiger aus.
- Bei erneuter Betätigung des Start/Stopp-Drückers schwingt das Schwingtrieb aus dem Eingriff mit dem Chronozentrumrad zurück in die Grundposition.
- Das Oberteil des Kupplungshebels arretiert dabei das Chronozentrumrad, wodurch die Messung der Sekunden gestoppt wird.
3. Rückführung und Positionierung
- Wenn alle Chronographen-Zeiger durch Nullen des Chronographen-Mechanismus auf die Ausgangsposition zurückgeführt werden, verharrt der Schwingtrieb in seiner Grundposition.
Erfahren mehr über Eta / Valjoux 7750
Das Eta/Valjoux 7750 wird aufgrund seiner einfachen und robusten Konstruktion geschätzt.
Im Zuge seiner Einführung im Jahr 1973 hat sich das Valjoux 7750 als Ikone der Schweizer Uhrenindustrie etabliert.
Das Eta/Valjoux 7750 deckt ein breites Spektrum an Preissegmenten innerhalb des Uhrenmarktes ab.
Im Verlauf der langjährigen Produktion des Valjoux 7750 hat sich um die Standardversion eine umfangreiche Werkfamilie entwickelt.
Die Valgranges Werkfamilie wurde ab 2006 als Weiterentwicklung der Valjoux 7750 Werkfamilie lanciert und vorangetrieben.